MAHLE stärkt seine Bilanz und forciert die Neuausrichtung des Konzerns

Stuttgart, 13. Mai 2019 – MAHLE schließt das Geschäftsjahr 2018 mit einer starken Bilanz ab. Trotz konjunktureller Abkühlung im letzten Quartal konnte der Konzern seine wesentlichen Kennzahlen teils erheblich verbessern. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem rückläufigen Marktumfeld.

  • MAHLE mit starkem Jahresabschluss 2018
  • Operatives Wachstum von 4,4 Prozent
  • Neue Projekte: 2018 vom technologischen Wandel geprägt
  • 2019: Konjunkturrückgang erfordert Kostensenkungs­programm
  • Personalanpassung in Stuttgart notwendig

Bilanz gestärkt

Ein substanzielles Plus von 4,4 Prozent organischem Umsatzwachstum hat MAHLE deutlich über das weltweite Marktwachstum gehoben. Unbereinigt lagen die Umsatzerlöse aufgrund negativer Wechselkurseffekte (-393 Millionen Euro) und Veränderungen im Konsolidierungskreis (-359 Millionen Euro) mit 12,6 Mrd. Euro um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit hat MAHLE im Geschäftsjahr 2018 sehr deutlich von 262 auf 614 Millionen Euro gesteigert. Die ebenfalls deutliche Steigerung des EBIT von 355 auf 773 Millionen Euro und damit auch der EBIT-Marge von 2,8 auf 6,1 Prozent ist im Wesentlichen bedingt durch Veräußerungserträge.

Der Konzern-Jahresüberschuss stieg von 102 auf 446 Millionen Euro. „Auch wenn wir Sondereffekte – insbesondere aus dem Verkauf unserer Anteile von Hella Behr Plastic Omnium (HBPO) – berücksichtigen, konnten wir uns trotz der Entwicklung zum Jahresende verbessern“, sagte Dr. Jörg Stratmann, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung und CEO von MAHLE, im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart. Dass das operative Ergebnis und die Performance nicht noch besser ausfielen, lag an einer Abschwächung in wichtigen Märkten und Bereichen ab dem vierten Quartal. Ausschlaggebend waren vor allem die Entwicklung des chinesischen Marktes, die Einführung des WLTP-Zyklus und rückläufige Abrufe beim Diesel.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 1,6 Prozent auf weltweit 79.564. Ein ähnlich positives Bild ergibt sich beim Eigenkapital des MAHLE Konzerns, das im Berichtsjahr signifikant um 382 Millionen Euro auf 3.014 Millionen Euro anstieg. Dementspre­chend erhöhte sich auch die Eigenkapitalquote von 32,1 auf 36,4 Prozent. Die Nettoverschuldung sank gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent.

Projekte vorangetrieben – neue Kundenaufträge gewonnen

Strategisch und technologisch war das Jahr 2018 für MAHLE weiterhin stark vom Wandel geprägt. „Unsere Transformation, in die wir in den letzten Jahren viel investiert haben und in die wir auch in Zukunft weiter investieren werden, hat erheblich an Kontur gewonnen. MAHLE bekommt ein neues Gesicht. Unser Portfolio wächst kontinuierlich, wir erschließen neue Geschäftsfelder und erweitern unsere Kompetenzen. Im Jahr 2018 wurde das sichtbar und greifbar“, sagte Stratmann. Kennzeichnend waren beispiels­weise die Einweihung des globalen Forschungs- und Entwick­lungszentrums für Fahrzeugelektronik in Valencia sowie die Eröffnung des weltweit ersten MAHLE Produktionswerks für
E-Kompressoren in Balassagyarmat (Ungarn). Hinter der Werkseröffnung stehen gleich mehrere Kundenaufträge für dieses strategisch wichtige Produkt, das die Klimaanlage aus ihrer Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor löst.

Neben Akquisen im Bereich der Getriebeentwicklung und Servicelösungen für den Aftermarket hat MAHLE auch das noch junge Feld der E-Bikes ausgebaut. Zum einen hat MAHLE mehrere Aufträge namhafter Hersteller gewonnen. Zugleich hat der Konzern mit der Akquise von Ebikemotion nicht nur seine Expertise bei integrierten Antriebssystemen erweitert, sondern auch für Apps und Konnektivität. Erstmals nimmt sich MAHLE zudem seit 2018 bei der Elektromobilität nicht nur die Fahrzeugtechnik vor, sondern auch die Ladeinfrastruktur: Der Konzern hat ein Lizenzpaket für die Magnet-Resonanz-Technologie von WiTricity erworben. „Damit erschließen wir uns den Weg zum Anbieter von kabelloser Ladetechnologie für Elektrofahrzeuge“, sagte Stratmann. Das interne Start-up „chargeBIG“ hat zudem eine Lade-Lösung für E-Fahrzeuge entwickelt, die auf einem zentralisierten und skalierbaren Ladeinfrastrukturkonzept für Tagesparker und Flottenbetreiber basiert. Das hat den Vorteil, dass wesentlich weniger in Infrastruktur investiert werden muss. MAHLE installiert derzeit rund 140 Ladestationen an seinen Standorten in Stuttgart. Der Flughafen Stuttgart richtet als erster externer Kunde 110 Ladepunkte auf dem Rollfeld und für den internen Fuhrpark ein.

„All unsere Aktivitäten haben 2018 sehr positive Kundenreaktionen hervorgerufen und wir freuen uns über wichtige Aufträge innerhalb unseres diversifizierten Antriebsportfolios. Sei es bei der Brennstoffzelle, bei der wir beispielsweise den Truck-Hersteller Nikola Motor als Entwicklungspartner für die Serienproduktion unterstützen oder in Form von mehreren Serienaufträgen für E-Fahrzeuge mit hohen Stückzahlen aus deutscher Produktion“, fasste Stratmann zusammen.

Konjunkturabkühlung erfordert Kostensenkungsprogramm

Für das laufende Jahr rechnet MAHLE mit einer tendenziell rückläufigen Umsatzentwicklung. Dazu trägt die weiterhin hohe Zahl an Unsicherheiten am Markt bei, wie zum Beispiel Zölle und Handelsstreit, erhöhte Rohstoffpreise oder der unklare Ausgang des Brexit. „Um es ganz klar zu sagen: 2019 wird ein anspruchsvolles Jahr“, sagte Stratmann. MAHLE hat sich daher frühzeitig für eine Weichenstellung zur nachhaltigen Ausrichtung und Aufstellung entschieden und bereits im vergangenen Jahr pro-aktiv Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität gestartet. „Innerhalb dieses Programms haben wir bereits viel erreicht und initiiert, zum Beispiel optimieren wir unsere operative Effizienz, indem wir die bereichsübergreifende Zusammenarbeit verbessern und Prozesse verschlanken. Wir reduzieren unseren Verwaltungsaufwand und senken unsere Produktkosten. Dabei schauen wir uns den gesamten Entstehungsprozess an und beziehen unsere Lieferanten mit ein“, sagte Stratmann.

Ende März 2019 hat MAHLE zusätzlich ein Kostensenkungs­programm angekündigt und implementiert, das die Prüfung und Optimierung der Gemein- und Personalkosten beinhaltet. Die Gemeinkosten umfassen beispielsweise die Kostenreduzierung für Dienstreisen, Messen und Serviceleistungen. Die Personalkosten betreffen den globalen Headcount.

Personalanpassung am Standort Stuttgart

Die notwendigen Kosteneinsparungen für 2019 und 2020 erfordern auch eine Anpassung der Personalkapazitäten in indirekten Funktionen am Standort Stuttgart. Vom geplanten Personalstand von circa 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2019 plant MAHLE, rund 380 Stellen über den Abschluss von Altersteilzeit- und Aufhebungsverträgen abzubauen. Hierzu werden zeitnah Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen.

„Gerade als Stiftungsunternehmen mit besonderer Verantwortung für die gesamte Belegschaft fallen uns solche Schritte sehr schwer. Für eine starke Zukunft des Unternehmens müssen wir sie aber gehen. Wir werden dabei mit Bedacht und Augenmaß vorgehen“, sagte Stratmann.

Ausblick: Chancen in neuen Geschäftsfeldern nutzen

Positiv sieht MAHLE hingegen die Chancen, die sich für den Konzern aus den neuen Geschäftsfeldern ergeben. „Wir werden es 2019 so halten wie im Jahr 2018: Ärmel hochkrempeln, anpacken, hart arbeiten und unsere Chancen gemeinsam nutzen. In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten muss der Blick noch fokussierter werden, wir werden noch konsequenter unsere Kernthemen verfolgen. Und unsere Zukunftsthemen werden wir weiterhin zielgerichtet ausbauen“, schloss Stratmann.

Über MAHLE

MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie sowie Wegbereiter für die Mobilität von morgen. Der MAHLE Konzern hat den Anspruch, Mobilität effizienter, umweltschonender und komfortabler zu gestalten, indem er den Verbrennungsmotor weiter optimiert, die Nutzung alternativer Kraftstoffe vorantreibt und gleichzeitig das Fundament für die flächendeckende Einführung der Elektromobilität legt. Das Produktportfolio deckt alle wichtigen Fragestellungen entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab – für Antriebe mit Verbrennungsmotoren gleichermaßen wie für die Elektromobilität. Produkte von MAHLE sind in mindestens jedem zweiten Fahrzeug weltweit verbaut. Auch jenseits der Straßen kommen Komponenten und Systeme von MAHLE zum Einsatz – ob in stationären Anwendungen, mobilen Arbeitsmaschinen, Schiffen oder auf der Schiene.

Der Konzern hat im Jahr 2018 mit mehr als 79.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 12,6 Milliarden Euro erwirtschaftet und ist mit 160 Produktionsstandorten in mehr als 30 Ländern vertreten. In 16 großen Forschungs- und Entwicklungszentren in Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Spanien, Slowenien, den USA, Brasilien, Japan, China und Indien arbeiten mehr als 6.100 Entwicklungsingenieure und Techniker an innovativen Lösungen für die Mobilität der Zukunft. 

Für Rückfragen

MAHLE GmbH
Ruben Danisch
Zentrale Unternehmenskommunikation/Öffentlichkeitsarbeit
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