MAHLE wächst schneller als der Markt

Hannover/Stuttgart, 21. September 2016 – Der MAHLE Konzern ist im ersten Halbjahr deutlich schneller gewachsen als der weltweite Fahrzeugmarkt. Mit rund 6,2 Milliarden Euro Umsatz (+ 12 % zum Vorjahr) konnte das kräftige Wachstum der Vorjahre fortgesetzt werden. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover (22. bis 29. September, Halle 12, Stand C23) präsentiert der Konzern eine Reihe von Neuheiten, die dazu beitragen, Effizienz und Zuverlässigkeit zu steigern und den Fahrerkomfort zu erhöhen. Zudem setzen einige der Innovationen neue Standards im Nutzfahrzeugbereich.

  • Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung
  • Effizienz, Zuverlässigkeit und Fahrerkomfort prägen Neuheiten zur IAA 2016
  • Neue Lösungen über gesamtsystemischen Ansatz

 

Bei dem Umsatz für das erste Halbjahr ist zu berücksichtigen, dass in dieser Periode erstmals die jüngsten Neuerwerbungen konsolidiert wurden. Lässt man die Zukäufe unberücksichtigt, ist MAHLE in der ersten Jahreshälfte um 3,8 Prozent gewachsen und damit schneller als der weltweite Fahrzeugmarkt. So legte im gleichen Zeitraum die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 2,4 Prozent und die schwerer und mittelschwerer Nutzfahrzeuge um 1,3 Prozent zu. „Für das Gesamtjahr erwarten wir ein Umsatzplus von mindestens vier bis fünf Prozent“, erklärte Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung, während der Pressekonferenz auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Somit wird MAHLE im Jahr 2016 erstmals einen Umsatz von mehr als zwölf Milliarden Euro erzielen. Insgesamt beschäftigte der MAHLE Konzern zum 30. Juni rund 76.800 Mitarbeiter – 1,6 Prozent mehr als zum Jahreswechsel.

„Wie bereits während unserer Bilanz-Pressekonferenz im Frühjahr erläutert, ist die Integration der neuen Bereiche mit Zusatzaufwendungen verbunden, die unser Ergebnis zunächst belasten. Auch haben die neu erworbenen Einheiten noch nicht die Ertragsfähigkeit wie die bisherigen MAHLE Bereiche erreicht“, erklärte Scheider. Entsprechend liege die EBIT-Marge im ersten Halbjahr bei 4,0 Prozent, was gegenüber dem ersten Halbjahr der Vollkon-solidierung der Neukäufe – dem zweiten Halbjahr 2015 – eine Steigerung bedeutet. „Intern sehen wir schon heute, dass wir in wesentlichen Bereichen zusätzliches Wissen und Expertise gewonnen und unsere Innovationskraft weiter gestärkt haben. Das gilt vor allem für die Felder der elektrischen Antriebe und des Thermomanagements“, sagte Scheider. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum hat MAHLE die Investitionen in Forschung und Entwicklung weiter ausgebaut. Die F&E-Quote ist im ersten Halbjahr von 5,6 auf 6,0 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat MAHLE 174 Patente angemeldet. Das bedeutet mehr als ein Patent an jedem Arbeitstag.

Doppelstrategie konsequent weiterverfolgen

MAHLE setzt konsequent auf eine Doppelstrategie. Das bedeutet: Einerseits wird intensiv an der weiteren Optimierung des Verbrennungsmotors gearbeitet. „Diese Technologie bietet noch viele Potenziale, die wir uns erschließen wollen“, betonte Scheider und ergänzte „Gleichzeitig arbeiten wir intensiv an der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte, wie der batteriebasierten Elektromobilität und der Brennstoffzelle.“ Das Unternehmen konzentriert sich auch beim Nutzfahrzeug nicht nur auf die Weiterentwicklung des konventionellen Antriebsstrangs. Die Elektrifizierung wird künftig zunehmend auch in diesem Fahrzeugsektor zur Effizienzsteigerung beitragen. „MAHLE bietet schon heute Technologien an, die dafür Voraussetzung sind, zum Beispiel Systeme zur thermischen Konditionierung der Batterien“, sagte Scheider.

Innovationen für mehr Effizienz, Zuverlässigkeit und Fahrerkomfort

Effizienz, Zuverlässigkeit und Fahrerkomfort: „Dieser Dreiklang treibt uns in der Welt des Nutzfahrzeugs an. Unser Weg zu neuen Lösungen führt dabei immer stärker über den gesamtsystemischen Ansatz. Es genügt heute nicht mehr, eine Einzelkomponente isoliert zu betrachten und zu optimieren. Dazu sind die Wechselwirkungen mit anderen Systemen im Fahrzeug zu vielfältig“, sagte Scheider. Erst das Zusammenspiel aller verbesserten Komponenten und Systeme ermöglicht einen maximalen Verbrauchsvorteil.

Für mehr Effizienz sorgt beispielsweise eine neue regelbare Pendelschieber-Ölpumpe von MAHLE. Mit ihr werden Druck und Volumenstrom bedarfsgerecht erzeugt, und die dazu erforderliche Leistungsaufnahme wird auf ein Minimum gesenkt. Je nach Regelstrategie können allein durch die bedarfsgerechte Ölversorgung bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff eingespart werden. In punkto Effizienz und Zuverlässigkeit der Ölversorgung setzt MAHLE somit im Nutzfahrzeug neue Standards.

Neue Nockenwellen-Technologie kommt ohne Drucköl aus

In Kooperation mit einigen Kunden arbeitet MAHLE derzeit an einer Nockenwellen-Technologie, in der verschleißfreie Wälzlager die herkömmlichen Gleitlager ersetzen. Da diese kein Drucköl benötigen, entlasten sie so den Ölkreislauf und es sind keine komplexen Öl-Kanäle zu den Lagerstellen mehr erforderlich. Die Zylinderkopfkonstruktion wird dadurch vereinfacht, was wiederum neue Möglichkeiten, wie beispielsweise Start-Stopp-Anwendungen im Nutzfahrzeug, eröffnet.

Bessere Motorkomponenten, weniger Reibung und ein geringerer Ölbedarf, der bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt wird: Die Summe dieser Optimierungen und Innovationen führt zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch und somit auch zu einem geringeren CO2-Ausstoß. Für schwere Nutzfahrzeuge kann MAHLE durch das Wechselspiel aus optimiertem Ölmanagement und innovativen Motorkomponenten künftig eine Reduktion von rund drei Prozent erreichen.

Eine weitere Neuheit, die MAHLE auf der IAA vorstellt, ist das erste Kennfeldthermostat für Nutzfahrzeuge. Im Pkw sind diese Thermostate bereits erfolgreich im Serieneinsatz. Sie reagieren besonders schnell und schalten bereits bei geringen Temperaturen. Daher arbeiten die Thermostate in jeder Fahrsituation äußerst flexibel und können das Kühlmittel optimal konditionieren. Im systemischen Zusammenspiel mit der geregelten E-Visco®-Kühlmittelpumpe und dem E-Visco®-Lüfter kann das Kennfeldthermostat den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß um zwei Prozent reduzieren.

Hohe Laufleistung mit MAHLE Komponenten

MAHLE Komponenten sind nicht nur effizient, sondern auch zuverlässig. Sie entsprechen der künftig zusätzlichen Belastung, beispielsweise durch niederviskose Öle oder erhöhte spezifische Leistungen. Sie stellen sicher, dass die Motoren – wie im schweren Güterverkehr erwartet – eine Laufleistung von einer Million Meilen auch zuverlässig erfüllen. Den Beweis für den zuverlässigen Dienst der MAHLE Komponenten liefert die Analyse eines Motors aus einem schweren Fernverkehrs-Lkw. Obwohl dieser bereits rund 1,2 Millionen Kilometer gelaufen ist, weisen Kolben, Kolbenringe und -bolzen sowie Zylinderlaufbuchse und Lagerschalen keinen nennenswerten Verschleiß auf. Und das, obwohl jeder Kolben weit mehr als eine halbe Milliarde Zündungen aushalten musste.

Effizienz und Fahrerkomfort ergänzen sich

Um für ein gutes Klima in der Fahrerkabine sorgen zu können, kommen heute Systeme zum Einsatz, die einen Mehrverbrauch von etwa 0,2 Liter je 100 Kilometer verursachen. Bei dem ECO A/C-System von MAHLE hingegen beträgt der Mehrverbrauch nur noch 0,03 Liter auf 100 Kilometer, was einer Reduktion von 83 Prozent entspricht. Erreicht wird dieses eindrucksvolle Ergebnis, indem alle Komponenten, ihr Zusammenspiel im Gesamtsystem und die Regelung des Klimasystems neu entwickelt respektive optimiert wurden. „Dieses Beispiel macht besonders deutlich, wie wir an den unterschiedlichsten Stellen ansetzen und durch den systemischen Ansatz ein beachtliches Ergebnis erzielen“, erklärte Scheider.

Gleichzeitig verbessert BHTC, das gemeinsame Tochterunternehmen von MAHLE und Hella, die Bedienbarkeit des Klimasystems. Ziel ist eine haptische Bedienung über einen Touchscreen, der auch auf Wischgesten reagiert. Dadurch kann sich der Fahrer besser auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren und ist damit sicherer unterwegs. Sicherheit bedeutet auch, dass sich der Fahrer in den Pausen regenerieren kann; dabei ist der thermische Komfort eine Voraussetzung. Die elektrische Standklimatisierung von MAHLE sorgt für angenehme Temperaturen – und das bis zu acht Stunden emissionsfrei und nahezu geräuschlos.

Über MAHLE

MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie. Der Konzern deckt mit seinen Produkten für Verbrennungsmotoren und deren Peripherie bis hin zu Lösungen für elektrifizierte Fahrzeuge alle wichtigen Fragestellungen entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab: von Motorsystemen und -komponenten über die Filtration bis zum Thermomanagement. Weltweit sind in mindestens jedem zweiten Fahrzeug Produkte von MAHLE verbaut. Komponenten und Systeme von MAHLE kommen auch fernab der Straße zum Einsatz – ob in stationären Anwendungen, mobilen Arbeitsmaschinen, Schiffen und Flugzeugen oder auf der Schiene.

Der Konzern hat 2015 mit rund 76.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 11,5 Milliarden Euro erwirtschaftet und ist mit über 170 Produktionsstandorten in 34 Ländern vertreten. In 15 großen Entwicklungsstandorten in Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Slowenien, den USA, Brasilien, Japan, China und Indien arbeiten rund 6.000 Entwicklungsingenieure und Techniker an innovativen Lösungen für die Mobilität der Zukunft.