MAHLE übertrifft eigene Ziele im ersten Halbjahr 2015

Stuttgart, den 7. September 2015 - Der MAHLE Konzern hat im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 5,53 Milliarden Euro erzielt und ist damit um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt mit 324,5 Millionen Euro um 17,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge stieg auf 5,9 Prozent.

  • Umsatz und operatives Ergebnis wachsen zweistellig
  • Strategische Zukäufe erweitern Kompetenz im Bereich Mechatronik und Thermomanagement
  • Innovationen setzen neue Leistungsstandards in Motor- und Klimatechnik

„Mit diesem Halbjahresergebnis haben wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Hohe Wechselkurseffekte sind zu berücksichtigen, die sich für uns positiv ausgewirkt haben“, sagt Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung.

Für das Gesamtjahr erwartet MAHLE insgesamt ein Wachstum von etwa 15 Prozent auf etwa 11,4 bis 11,6 Milliarden Euro. „Unsere Weichenstellungen zahlen sich aus“, erklärte Scheider.

Im ersten Halbjahr ist MAHLE in allen Geschäftsfeldern und allen Regionen außer in Südamerika gewachsen.

Wenige Impulse kommen vom europäischen Fahrzeugmarkt, wo MAHLE rund 51 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt hat. Zwar zeigen die Märkte in Italien und Spanien eine deutliche Erholung, doch können sie den starken Rückgang in Osteuropa und vor allem in Russland (minus 26 Prozent) nicht kompensieren. „Die aktuelle Lage ist wenig ermutigend. Gleichwohl sollte man das Potenzial dieses Marktes nicht unterschätzen. Mittelfristig ist dort ein überdurchschnittliches Wachstum zu erwarten“, stellt Scheider fest.

Besonders erfreulich war die Entwicklung in Nordamerika. MAHLE steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2015 um etwa 19 Prozent und erwirtschaftet in diesem Markt nun rund 24 Prozent des Konzernumsatzes. „Wir konnten den Schub in dieser Region nutzen, die mit einer Rate von drei Prozent bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen derzeit am stärksten wächst“, sagt Scheider. Die Produktion von schweren und mittelschweren Nutzfahrzeugen liegt hier sogar mit 8,5 Prozent im Plus. MAHLE hat vor wenigen Wochen in den mexikanischen Städten Ramos Arizpe und Celaya zwei neue Standorte in Betrieb genommen. Dort werden Klimamodule und Luftreinigungssysteme für die Märkte in Nord- und Südamerika gefertigt. Bis Ende 2015 wird MAHLE in Mexiko mehr als 8.000 Mitarbeiter an zehn Standorten beschäftigen.

Deutlich an Dynamik hat Asien verloren, wo MAHLE den Umsatz aber dennoch gegen den Trend um über 22 Prozent steigern konnte. Spürbar ist vor allem der Rückgang der Nutzfahrzeugproduktion in China, während sich in diesem Bereich der indische Markt deutlich erholt hat. „Asien, mit heute rund 19 Prozent unseres Konzernumsatzes, bleibt trotz der derzeit geringeren Dynamik der Wachstumsmarkt Nummer eins. Das bedeutet für uns, dass wir unser Geschäft in dieser Region weiter kräftig ausbauen müssen und werden“, so Scheider. Einen großen Erfolg konnte das Unternehmen in den vergangenen Wochen bereits verbuchen. Für einen be­deutenden lokalen Hersteller in China wird MAHLE in den kommenden Jahren Kühlmodule für zwei Otto-Turbomotoren-Familien liefern.

Schwierig bleibt die Entwicklung auf dem lateinamerikanischen Markt, in dem MAHLE derzeit allerdings nur rund sechs Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Trotzdem konnte sich der Konzern gut behaupten, obwohl die Fahrzeugproduktion in der Region in diesem Jahr voraussichtlich um über 16 Prozent zurück­gehen wird. „Südamerika gehört weiterhin zu den Märkten mit großem Potenzial, auch wenn die aktuelle Lage extrem schwierig ist. Es wäre darum ein Fehler, diese Region abzuschreiben“, betont Scheider.

Insgesamt wirken die negativen Entwicklungen in den wichtigen Regionen der Welt dämpfend auf die weltweite Fahrzeugproduktion. Unter dem Strich werde darum nur eine verhaltene Steigerung um 1,7 Prozent auf rund 89 Millionen Einheiten erwartet, was jedoch einem neuen Spitzenwert der Fahrzeugproduktion entspricht.

Zum 30. Juni beschäftigte MAHLE rund 67.000 Mitarbeiter an 170 Standorten welt­weit und damit 5,5 Prozent mehr als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt.

Strategische Zukunftsfelder Mechatronik und Thermomanagement gestärkt
Das Halbjahresergebnis des Konzerns beinhaltet erstmals die konsolidierte Letrika-Gruppe und Amovis mit insgesamt gut 110 Millionen Euro Umsatz. Aber vor allem technologisch bringt die Integration der jüngsten Unternehmenszukäufe den Kon­zern spürbar voran. So nutzt MAHLE zum Beispiel das hinzugewonnene Know-how von Letrika im Bereich elektrische Maschinen aktuell im Geschäftsfeld Mechatronik: „Wir entwickeln eine Reihe von elektrisch angetriebenen Nebenaggregaten, wie bei­spielsweise Kühlmittelpumpen oder Motoren für die elektrische Lenkung, die abge­koppelt vom Verbrennungsmotor arbeiten und die CO2-Effizienz verbessern“, erklärt Scheider. Dazu wird auch das Wissen des japanischen Unternehmens Kokusan Denki beitragen, von dem MAHLE im Juni 2015 mehr als 90 Prozent der Anteile übernommen hat und das daher noch nicht im Halbjahresergebnis berücksichtigt ist. „Wir sehen auf dem Feld der Mechatronik ein bedeutendes Wachstumspotenzial und streben mittelfristig in diesem Marktsegment ein Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro an“, so Scheider.

Ebenfalls noch nicht in den Zahlen des ersten Halbjahres berücksichtigt ist die im Februar übernommene Thermosparte des US-Zulieferers Delphi, die seit dem 30. Juni 2015 mit etwa 7.500 Mitarbeitern an 13 Standorten dem MAHLE Konzern rechtlich angehört. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erzielt. „Nach dieser Übernahme sind wir heute der weltweit zweitgrößte Anbieter von Thermomanagement-Lösungen in der Automobilindustrie“, betont Scheider. Das Portfolio erstreckt sich von Kühlsystemen für Motoren über die Klimatisierung des Innenraums sowie die Klimatechnik für mobile und stationäre Anwendungen bis hin zu Lösungen für Elektroantriebe. „Hochleistungsbatterien benötigen ein konstant temperiertes Umfeld. Dafür sorgen wir mit unseren Lösungen und liefern einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Elektromobilität und zur Diversifizierung von MAHLE“, so Scheider. Die Finanzierung der im Juni gezahlten Kaufpreise wurde bereits im Mai gesichert. MAHLE hat unter anderem eine zweite Anleihe mit einem Gesamtumfang von 500 Millionen Euro platzieren können, die vierfach überzeichnet war. „MAHLE wird am Kapitalmarkt als interessantes Investment wahrgenommen“, betont Scheider. Durch die Erweiterung der Aktivitäten erzielt das Unternehmen inzwischen über 50 Prozent des Umsatzes außerhalb des klassischen Geschäfts mit Komponenten und Systemen für Verbrennungsmotoren des Pkw-Marktes.

Revolutionäre Neuentwicklung zur Ladeluft-Kühlung wird auf IAA gezeigt
MAHLE setzt auch weiterhin auf das Geschäft mit Otto- und Dieselmotoren. Zur IAA stellt der Konzern eine Reihe spannender Lösungen vor, mit denen Verbrauch und Emissionen signifikant reduziert werden können. So ist es beispielsweise den MAHLE Entwicklern erstmals gelungen, den Kühlmittelkreislauf des Motors mit dem Kältemittelkreislauf der Klimaanlage zu verbinden. Dadurch wird eine Ladeluft-Tem­peratur erreicht, die niedriger ist als alle bisher in der Branche erreichten Niveaus. Im Ergebnis wird das Ansprechverhalten des Motors signifikant verbessert. Gleich­zeitig lassen sich Verbrauchs- und Emissionswerte senken.